Die Dorfkirche zu Melgershausen

  • Die Kirche in Melgershausen.
    Melgershausen wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1151 schriftlich erwähnt, ist also „inoffiziell“ vermutlich noch älter
  • angeblich als ein „rechtes Räubernest“ bekannt gewesen
  • im Juni 2001 Begehung der 850-Jahr-Feier
  • schon immer zum Kirchspiel Gensungen gehörig; dies ist eins der ältesten in Hessen und wurde bereits im 8. Jahrhundert von Fritzlar aus gegründet
  • bewegte Geschichte: z.B. tobte der siebenjährige Krieg hier: Am 2. + 3. Juli 1762 ist belegt, dass die Nachricht nach Gensungen kam, dass Melgershausen und einige Nachbarorte (Hesslar, Beuern, Hilgershausen) von den Franzosen besetzt waren. Schon rund drei Jahre hatte es immer wieder Unruhen gegeben. Es kam zu heißen Kämpfen um die Stadt Felsberg. Als die Franzosen Ende Juli Richtung Kassel abzogen, waren die Felder gründlich abgeräumt, so heißt es. Es gibt auch noch eine Reihe von Legenden aus dieser Zeit, die hier in der Gegend spielen.
  • Ebenfalls interessant ist, dass am 11. Dezember 1797 hier in Melgershausen eine Versammlung tagte, um nach Amerika auszuwandern. Es waren insgesamt 1800 Leute, so heißt es, die teilweise aus der Schweiz, aber auch aus Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt stammten, die schließlich mit auswanderten. Sie bezeichneten sich selbst als Mennoniten, also zu einer bestimmten christlichen Konfession gehörig. Ihre Nachkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika sind die sogenannten Amish-Leute. Vielleicht sind nicht alle mitausgewandert, die es ursprünglich vorhatten, jedenfalls gibt es bis heute hier Familien, die einen Schweizer Namen tragen (z.B. Jutzi).
  • 1729 wurde die Fachwerkkirche erbaut (5 Jahre später baute man die benachbarte Heßlarer Kirche nach dem Melgershäuser Vorbild)
  • der Altar befand sich ursprünglich unter der Orgel
  • außerdem noch eine zweite Tür (Umrisse noch erkennbar)
  • Im Turm hängen zwei Glocken
  • Die Kirche wurde natürlich immer wieder einmal renoviert, dabei wurde in 1962 der Holzaltar durch einen Steinaltar ersetzt. Der Taufstein ist erst vor rund zehn Jahren dazu gekommen und ist dem Altar optisch angeglichen. (Sandstein). Die letzte große Renovierung der Kirche war von 1996 bis 1999; man hat dabei versucht, die ursprüngliche Optik des Innenraumes wiederherzustellen. So sind z.B. die Malereien um die Fenster wieder freigelegt worden und teilweise ergänzt. Ein unverändertes Original dieser Malereien sehen sie hinten unter der Empore, wo die Treppe hinauf führt.
  • Die Orgel wurde in 1839 hier in der Kirche aufgebaut, ein kleines Schild weist darauf hin. Sie wurde von 1998 bis 2000 renoviert, ebenfalls mit dem Versuch, das alte Klangbild wiederherzustellen.
  • Altargestaltungen

    (aw)

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